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Zurück zur Uhr für Jedermann

Roskopf Eisenbahnuhr

Freunde und Kollegen wissen von meiner Uhrmacherleidenschaft, und so kommt es vor, dass aus eine Uhr aus einem Dachbodenfund in meinen Besitz kommt. So geschehen mit einer Taschenuhr, die ich von einem Arbeitskollegen erhalten habe, der in seiner Jugend sich ebenfalls mit Uhren beschäftigte.

Die Taschenuhr ist nach dem System Roskopf gefertigt, kommt jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit nicht aus einer der direkten Nachfolgefirmen von Georges Frederic Roskopf, sondern einer der zahlreichen Firma, die nach Ablauf der Patente Uhren dieser Konstruktion unter dem Namen Roskopf vermarkteten.

Eisenbahn Roskopf

Die Eisenbahn Roskopf im Zustand, wie ich sie erhalten habe

Die Bezeichnung "Eisenbahn Roskopf" erzählt eine Geschichte der Uhren und des Marketings. Die Eisenbahn benötigte und benötigt für die Betriebsabwicklung eine exakte Zeitmessung. Uhren, die für den Eisenbahnbetrieb zugelassen wurden, waren daher mit hochwertigen Werken ausgestattet und ein Synonym für Genauigkeit.

Die einfachen Taschenuhren mit Stiftankerhemmung waren hingegen Basis der "Uhren für Jedermann". Besondere Berühmtheit erlangte die "Dollar Watch" der Gebrüder Ingersoll. Bis ins 20. Jahrhundert trugen die einfachen Uhren den Zusatz "Eisenbahneruhr" oder "Railway Regulator" als Marketing Maßnahme, um den Anschein von Präzession und Genauigkeit zu vermitteln, Eigenschaften, die von den billigen Werken natürlich nicht erfüllt werden konnten.

Das einfache Werk der Roskopf Uhr

Das Uhrwerk einer Roskopfuhr glänzt durch Einfachheit

Die Stiftankerwerke der einfachen Uhren, ob es von Ingersoll, Junghans oder Roskopf gebaut wurde, besitzt relativ wenige Teile, die in großen Stückzahlen gebaut wurden. Nur so war ein geringer Verkaufspreis möglich. Die Besonderheit dieser Roskopf-Konstruktionen ist ein Echapement, ein eigener Bauteil, der die komplette Hemmung auf einem eigenen Träger vereint.

Neben den Schäden am Email-Zifferblatt, die sehr unfachmäßig ausgebessert wurden, war ein Zapfen des Sekundenrades gebrochen. Ich bekam die Uhr jedoch mit einem Ersatztrieb, an den "nur mehr" die Zapfen angedreht und die Enden gekürzt werden mussten. Mit dem geeigneten Werkzeug und genug Übung stellte sich diese Arbeit als recht einfach heraus. Nach einer kompletten Reinigung läuft die Uhr wieder, wenn auch noch nicht perfekt.

Beim Zifferblatt experimentiere ich mit Kaltglasur, um die Fehlstellen auszubessern. Dabei handelt es sich um einen transparenten Epoxykleber, der mit speziellen Pigmenten eingefärbt werden kann. Ausgehärtet zeigt er eine glänzende Oberfläche, die Email sehr ähnelt. Schlussendlich sollen auch noch die fehlenden Indizes nachgedruckt werden.

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