Die schweizer Firma Oriosa verbaute in ihren Chronographen das Kaliber Landeron 248. Das Werk mit Handaufzug ist mit kleiner Sekunde und einem Nockenschaltwerk ausgestattet und hat eine Frequenz von 18.000 A/h.
Wie die meisten meiner Uhren habe ich den Chronographen in einem kompletten, guten, aber nicht perfekten Zustand erworben. Waren bei dieser Uhr das Zifferblatt und das Werk in einem hervorragenden Zustand, so zeigte das Gehäuse sehr starke Spuren des Alters. Die Uhr stammt aus den 1960er Jahren und hat sichtlich vieles erlebt.
Die Uhr im Übernahmezustand
Wie zu dieser Zeit üblich ist das Gehäuse aus Messing gefertigt und verchromt. Die Oberfläche zeigte viele Schrammen, das Chrom war an vielen Stellen schon abgewetzt und auch das Messing darunter stark beschädigt. Zusätzlich war ein Bandanstoß noch stark verbogen.
Tiefe Schrammen und teils abgewetztes Chrom
Ein Bandanstoß nach unten und innen verbogen
Nach dem Zerlegen zeigte sich, dass das Kunstoffuhrglas am Rand an einer Stelle eingerissen war, wahrscheinlich die Folge eines Schlages. Der Riss ließ sich mit Azeton jedoch sehr leicht wieder verkleben und ist kaum zu erkennen.
Die Restaurierung des Gehäuse war deutlich mehr Arbeit. Durch Glasperlstrahlen wurde nicht nur das alte Chrom entfernt, sondern auch eine leichte Glättung erreicht. Danach war jedoch viel Handarbeit mit Feile, Schleipapier und Polierscheibe nötig, um die Oberfläche für die Neuverchromung vorzubereiten.
Nach dem Glasperlstrahlen
Geschliffen, poliert, neu verchromt und das geklebte Kunstoffglas eingesetzt
Wie bei all meinen Projekten möchte ich bei Restaurierarbeiten nicht alle Spuren der Vergangenheit entfernen. So präsentiert sich das Gehäuse zwar in neuem Glanz, bei genauerem Blick entdeckt man jedoch da und dort noch kleine Kerben, die die Uhr im Laufe der 100 Jahre ihres Daseins bekommen hat.
Das fertige Projekt.